Was ist neu bei der Kennzeichnungsverordnung?

EU-Kennzeichnung für Reifen

Seit Mai 2021 gilt die Verordnung (EU) 2020/740, mit der die Kennzeichnung von Reifen geändert wurde. Erfahren Sie mehr über die Bedeutung des Reifenlabels, und was es Neues bei der energiebezogenen Klassifizierung von Reifen gibt.

Goodyear hat bei dem aktualisierten Reifenlabel eng mit den europäischen Institutionen zusammengearbeitet, um Innovationen in der Branche zu fördern und Verbrauchern dabei zu helfen, fundiertere Entscheidungen bei der Reifenwahl zu treffen. Wir glauben, dass Verbraucher mit dem neuen EU-Reifenlabel relevantere und besser vergleichbare Informationen über Reifenparameter erhalten und so beim Kauf neuer Reifen die optimale Wahl treffen können. Außerdem bietet das neue EU-Reifenlabel detailliertere Informationen, die online verfügbar sind – so ist es für Verbraucher und Fachleute einfacher, den richtigen Reifen zu wählen.

EU-Reifenkennzeichnung: Überblick

Das EU-Reifenlabel und die Effizienzklassen haben ein neues Design und sind aufgrund einer neu gestalteten Skala leicht verändert. Das frühere Standardlabel zeigte nur Reifenklassen im Zusammenhang mit Rollwiderstand, Nasshaftung und externen Rollgeräuschen. Das neue EU-Reifenlabel enthält zusätzliche Informationen über die Reifenleistung bei Schnee und Eis. Die Skala der Kennzeichnungsklassen für Nasshaftung und Rollwiderstand umfasst jetzt fünf statt sieben Klassen, die mit den Buchstaben A bis E gekennzeichnet sind.

Kraftstoffeffizienz

 

Wussten Sie, dass Reifen bis zu 20 Prozent zum Kraftstoffverbrauch Ihres Fahrzeugs beitragen? Wenn Sie einen Reifen mit hoher Kraftstoffeffizienz wählen, können Sie Verbrauch und CO2-Emissionen senken. Je nach Rollwiderstand des Reifens reicht die Kraftstoffeffizienz von Klasse A für den geringsten bis zu Klasse E für den höchsten Kraftstoffverbrauch. Zwischen den Klassen steigt der Kraftstoffverbrauch pro gefahrenen 100 Kilometern um etwa 0,1 Liter. Vereinfacht gesagt, benötigen kraftstoffeffiziente Reifen weniger Energie, um zu rollen. Dies führt letztlich zu niedrigerem Kraftstoffverbrauch und geringerer Umweltbelastung.

Klassifizierung der Nasshaftung

 

Nasshaftung bezeichnet die Fähigkeit des Reifens, auch bei Nässe den Kontakt mit der Straße aufrechtzuerhalten. Die EU-Klassifizierung bezieht sich nur auf einen Aspekt der Nasshaftung: die Bremsleistung des Reifens bei Nässe. Die Klassifikation reicht von Klasse A bis E. Bei Reifen mit hoher Nasshaftung kommen Fahrzeuge bei einer Vollbremsung auf nasser Fahrbahn schneller zum Stehen. In gefährlichen Verkehrssituationen können bereits wenige Meter entscheidend sein.

Hinweis: Berücksichtigen Sie beim Fahren immer den erwartbaren Bremsweg.

 

*Bei Messung gemäß der in Verordnung EG 1222/2009 erläuterten Testmethoden. Der Bremsweg ist außerdem von den Straßenbedingungen und weiteren Faktoren abhängig.

Klassifizierung der Geräuschentwicklung

Die EU-Klassifikation für Reifen berücksichtigt auch die externen Rollgeräusche, die ein Reifen beim Fahren verursacht. Mit Reifen, die eine gute Geräuschklasse aufweisen, können Sie die Lärmbelastung der Umgebung vermindern. Der Geräuschpegel ist in die Klassen A, B und C unterteilt. Die Rollgeräusche des Reifens werden in Dezibel (dB) gemessen, und der Geräuschpegel wird im unteren Teil des Labels angegeben. Reifen mit niedrigem Geräuschpegel liegen zwischen 67 und 71 Dezibel. Der höchste Pegel liegt zwischen 72 und 77 Dezibel. Schon eine Differenz von nur wenigen Dezibel führt zu einem großen Unterschied bei der Geräuschbildung. Eine Zunahme von nur 3 Dezibel verdoppelt die externen Rollgeräusche, die ein Reifen verursacht.


Erklärung des neuen Reifenlabels für Lkw-Reifen

Auf dem aktualisierten EU-Reifenlabel befinden sich einige neu gestaltete Informationen, die wir im Folgenden kurz erklären: 

 

QR-Code:

Die Aufnahme eines QR-Codes ermöglicht den einfachen Zugriff auf Produktdetails im öffentlichen Teil der EU-Produktdatenbank. Der Code kann gescannt werden und gewährt Zugriff auf Produktinformationsblätter und europäische Reifenlabels.

Reifentyp-Kennung:

Jedes Reifenprodukt muss durch eine eindeutige Reifenkennung identifizierbar sein.

Winterreifen-Symbol:

Das Winterreifen-Symbol wurde neu eingeführt und zeigt, ob ein Reifen für den Einsatz bei hohem Schneeaufkommen geeignet ist. Solche Reifen haben das 3PMSF (Three-Peak Mountain Snowflake)-Symbol auf der Seitenwand. Lkw-Reifen müssen dafür einen Test ihres Beschleunigungsverhaltens bestehen. Der Schnee-Grip wird gemäß Anhang 7 der UNECE-Verordnung Nr. 117 getestet. In der Verordnung werden Faktoren wie die Oberfläche, auf der getestet wird, Lufttemperatur, Testfahrzeug, Nutzlast, Reifendruck und Geschwindigkeit detailliert beschrieben.

Eis-Grip-Symbol:

Die Standards für C2- (Reifen für leichte Nutzfahrzeuge) und C3-Reifen (Reifen für schwere Nutzfahrzeuge) müssen noch definiert werden.


Erfahren Sie mehr über unsere Reifen

Goodyear unterstützt die Überarbeitung der Verordnung über die Reifenkennzeichnung. Gerne beraten wir unsere Kunden beim Reifenkauf zu diesem Thema. Wir betrachten es als unsere Mission, Reifen zu entwickeln, die höchste Sicherheit bieten, Kraftsoff sparen und für Nachhaltigkeit stehen. Unsere Experten beraten Sie gerne!

Zusammenfassung der Änderungen für Lkw-Reifen

  • Reduzierte Nennwerte: Kraftstoffeffizienz und Nasshaftung werden jetzt in fünf statt sieben Stufen (von A bis E) klassifiziert
  • Die externen Rollgeräusche werden in drei Stufen von A (niedrigster Geräuschpegel) bis C (höchster Geräuschpegel) eingeteilt
  • Das neue EU-Reifenlabel enthält einen QR-Code, der für den Zugriff auf Produktdetails gescannt werden kann
  • Jedes Reifenlabel muss eine eindeutige Kennung aufweisen
  • Das neue Winterreifen-Symbol zeigt, ob ein Reifen für den Einsatz bei hohem Schneeaufkommen geeignet ist

Neue Reifenlabel-Verordnung - Fragen & Antworten

Das 2012 eingeführte Reifenlabel bietet Verbrauchern europaweit wichtige Informationen zu Kraftstoffeffizienz, Sicherheit und Geräuschentwicklung, indem es den Rollwiderstand, die Nasshaftung und das externe Rollgeräusch des Reifens klassifiziert. Das Reifenlabel gibt Verbrauchern eine fundierte Entscheidungsgrundlage beim Kauf neuer Reifen. Das überarbeitete Reifenlabel ist am 1. Mai 2021 in Kraft getreten.

Mit der überarbeiteten Verordnung für das Reifenlabel will die Europäische Kommission die Sicherheit sowie die wirtschaftliche und ökologische Effizienz des Straßenverkehrs erhöhen, indem sie kraftstoffeffiziente, sichere Reifen mit niedrigem Geräuschpegel fördert. Das überarbeitete Label enthält auch neue Informationen, durch die Verbraucher erkennen können, ob ein Reifen für den Einsatz bei extremen Schnee- oder Eisverhältnissen geeignet ist.

Goodyear unterstützt die Überarbeitung der Verordnung über die Reifenkennzeichnung und verpflichtet sich, alle Vorschriften umzusetzen. Unserer Meinung nach bietet das neue EU-Reifenlabel Verbrauchern relevantere, besser vergleichbare Informationen über Reifenparameter und ermöglicht es ihnen, fundierte Entscheidungen beim Kauf neuer Reifen zu treffen. Das Label wird auch dazu beitragen, besonders sichere, umweltfreundliche Reifen zu fördern. Darüber hinaus wird die Europäische Produktdatenbank für die Energiekennzeichnung (EPREL) mit der Registrierung aller in der EU erhältlichen Reifen dazu beitragen, den Informationsfluss zwischen Reifenherstellern und Behörden zu verbessern und letztlich die Marktüberwachung zu verbessern.

Die neue Kennzeichnungsverordnung gilt seit dem 1. Mai 2021.

Die neue Kennzeichnungsverordnung gilt nur für neue Pkw-Reifen (C1-Reifen), Reifen für leichte Nutzfahrzeuge (C2-Reifen) und Reifen für schwere Nutzfahrzeuge (C3-Reifen).

Die neue Kennzeichnungsverordnung für Reifen gilt nur für neue Pkw-Reifen (C1-Reifen), Reifen für leichte Nutzfahrzeuge (C2-Reifen) und Reifen für schwere Nutzfahrzeuge (C3-Reifen). Die folgenden Reifenkategorien sind derzeit vom Geltungsbereich der neuen Verordnung ausgenommen: runderneuerte Reifen, Reifen für den Off-Road-Einsatz, Rennreifen, Reifen mit Spikes, Reservereifen für den vorübergehenden Gebrauch (Noträder), Reifen für Fahrzeuge mit Erstzulassung vor dem 1. Oktober 1990, Reifen für den Einsatz bei einer Geschwindigkeit von weniger als 80 Stundenkilometer und Reifen für Felgen mit einem Nenndurchmesser von bis zu 254 mm und ab 635 mm.

  • Die neue Regelung gilt auch für Lkw-Reifen und wird somit die Reifenklassen C1 (Pkw-Reifen), C2 (Reifen für leichte Nutzfahrzeuge) und C3 (Reifen für schwere Nutzfahrzeuge) umfassen.
  • Gemäß der Verordnung gibt es außer der Standardkennzeichnung (Rollwiderstand, Nasshaftung und externes Rollgeräusch) auch die Möglichkeit, mit einem neuen Symbol bei Lkw-Reifen die Eignung eines Reifens für den Einsatz bei hohem Schneeaufkommen anzugeben. Diese Reifen tragen das Schneeflockensymbol 3PMSF auf der Seitenwand.
  •  Eine geringfügige Änderung wurde bei den Kennzeichnungsklassen für Rollwiderstand und Nasshaftung vorgenommen: Derzeitig leere beziehungsweise unbesetzte Klassen für C1- und C2-Reifen wurden aufgefüllt und überflüssige Kennzeichnungsklassen (die nach bestimmten Grenzwerten nicht mehr zulässig sind) wurden gestrichen. Dadurch entsteht eine neue Skala mit nur noch 5 Klassen (A bis E).
  • Im unteren Teil wird neben dem Wert des Außengeräuschpegels in Dezibel immer auch die Geräuschklasse (A, B oder C) angegeben.
  •  Gemäß der neuen Verordnung müssen Reifenlabel auch den Namen des Reifenherstellers sowie eine eindeutige Kennung, die Reifentypkennung, enthalten.
  • Schließlich muss das Reifenlabel den QR-Code enthalten, der direkt zur Europäischen Produktdatenbank für die Energiekennzeichnung (EPREL) verlinkt.

Alle C1-, C2- und C3-Reifen, die ab dem 1. Mai 2021 produziert und demzufolge nach diesem Datum in Verkehr gebracht werden, müssen das neue Label tragen. Für Reifen, die vor dem 1. Mai 2021 in Verkehr gebracht wurden und noch im Handel auf Lager sind, besteht keine Pflicht zur Änderung. Deshalb können nach dem 1. Mai 2021 sowohl das alte als auch das neue Label auf Reifen, die im Handel sind, zu finden sein, abhängig vom Datum, an dem diese Reifen in den Verkehr gebracht wurden.

Reifenhersteller können entweder einen Aufkleber am Reifen anbringen oder jeder an den Händler gelieferten Charge identischer Reifen ein gedrucktes Etikett beilegen. Goodyear stellt sicher, dass alle Reifen, die an Reifenhändler geliefert werden, mit dem Label in Form von Aufklebern versehen werden. Die Label-Informationen aller Reifen müssen auch auf den Webseiten, in den Broschüren und in technischem Promotion-Material des Herstellers, das dem Käufer ausgehändigt wird, enthalten sein. Seit dem 1. Mai 2021 müssen Reifenhersteller außerdem die von der Kennzeichnungsverordnung geforderten Informationen in die Produktdatenbank (EPREL) eingeben, bevor sie einen Reifen in Verkehr bringen.

EPREL (EU Product Registration Database for Energy Labelling) ist die europäische Produktdatenbank für energieverbrauchsrelevante Produkte. Sie soll die Marktüberwachungsbehörde bei der Durchführung ihrer Aufgaben unterstützen, die breite Öffentlichkeit über energieverbrauchsrelevante Produkte informieren und der Europäischen Kommission und den Mitgliedstaaten einen Marktüberblick für künftige Regulierung ermöglichen, wie das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie mitteilt. Es ist gesetzlich vorgeschrieben, dass Lieferanten (Hersteller, Importeure oder autorisierte Vertreter) von Produkten, die unter die EU-Energiekennzeichnungsverordnung fallen (z. B. Haushaltsgeräte), Informationen über ihre Produkte in die Datenbank hochladen müssen, bevor sie diese Produkte in der EU in Verkehr bringen. Gemäß der neuen Reifenkennzeichnungsverordnung müssen auch Reifenhersteller ab dem 1. Mai 2021 die Informationen in die Produktdatenbank eingeben, bevor sie einen Reifen auf den EU-Markt bringen.

Das Label bietet grundlegende Informationen zu fünf wesentlichen Aspekten der Leistung eines Reifens (Kraftstoffeffizienz, Nasshaftung und externes Rollgeräusch, Schnee- und Eisgriffigkeit), um den Verbrauchern eine fundierte Entscheidung zu ermöglichen. Doch das Label deckt nicht alle Parameter ab, die mit der Gesamtleistung eines Reifens zusammenhängen. Zum Vergleich: Unabhängige, von Automobilzeitschriften durchgeführte Erhebungen decken im Durchschnitt fünfzehn Aspekte der Reifenleistung ab, während Goodyear über fünfzig Kriterien analysiert, darunter Aquaplaning-Eigenschaften, Trockenhandling, Trockenbremsen, Stabilität bei hohen Geschwindigkeiten, Laufleistung und vieles mehr. Daher kann das Label nicht die Qualitätsprüfung durch spezialisierte Labore oder die Angaben der Hersteller und anderer ersetzen, die eine breitere Palette von Kriterien zur Beurteilung der Reifenleistung verwenden.